Durch den Alarm eines Rauchwarnmelders alarmiert, schlug ein Nachbar eine Fensterscheibe ein und rettete seinem Nachbarn so das Leben

Um kurz vor 8 Uhr am Morgen des Heiligen Abends 2016, wurden die Einheiten Friedrichsfeld & Spellen zu einem gemeldeten Wohnungsbrand auf der Von-der-Mark Strasse im Ortsteil Friedrichsfeld alarmiert. Der Bewohner eines Mehrfamilienhauses hörte aus der Nachbarwohnung das schrillende Piepen eines Rauchmelders, konnte durch das Küchenfenster eine deutliche Rauchentwicklung sehen und alarmierte die Feuerwehr.

Noch während diese auf der Anfahrt war, schlug der Nachbar beherzt eine der Fensterscheiben ein da er sich sicher war, dass der Mieter der Wohnung zuhause sein musste. Durch den Lärm der berstenden Fensterscheibe, wurde der Bewohner der Wohnung aus dem Schlaf hochgeweckt. Dieser hatte Essen in der Küche zubereitet und war in der Zwischenzeit wieder eingeschlafen.
Während die ersten Einsatzkräfte am Einsatzort eintrafen, konnte der Wohnungsinhaber selbstständig die Türe öffnen und lief den Einsatzkräften buchstäblich in die Arme.

Brandtote sind Rauchopfer

Nicht immer enden gemeldete Wohnungsbrände so vergleichsweise harmlos wie an Heilig Abend in Friedrichsfeld. Durchschnittlich rückt die Feuerwehr in ganz Deutschland etwa 400.000 mal im Jahr zu Bränden aus, bei denen etwa 400 Menschen pro Jahr bundesweit ihr Leben verlieren.

Über 90% dieser Brandopfer sterben nicht infolge der Flammen – sondern durch den Rauch!

Unsere Wohnungen sind mit immer mehr Kunststoffen in Bodenbelägen, Inventar, Möbel und Dekoration versehen. Im Brandfall gasen diese Kunststoffe durch die enorme Hitze aus und bilden in Kombination hochtoxische Zusammensetzungen, die für uns Menschen schnell zur Bewusstlosigkeit bzw. zum Atemstillstand führen.

Rauchmelder löschen kein Feuer – aber sie schlagen rechtzeitig Alarm und verschaffen so genügend Zeit, damit sich die Bewohner in Sicherheit bringen können.
Besonders nachts sind wir Menschen auf diesen Zeitvorsprung dringend angewiesen, denn wenn wir schlafen, ruhen auch unsere Sinne und können uns nicht rechtzeitig vor der Gefahr warnen.

Darum: Rauchmelder nachrüsten!

  • Überall da, wo geschlafen wird

    beispielsweise in Schlafzimmern, Kinderzimmern und Gästezimmern

  • Überall da, wo Sie "durchmüssen"

    beispielsweise in Durchgangszimmern, Fluren oder Durchgängen, über die Sie ins Freie gelangen können

  • nach speziellen Rauchmeldern fragen

    Für die Küche gibt es spezielle Rauchmelder, die nicht optisch sondern thermisch auslösen. Dadurch reduzieren sie die Quote an Falschmeldungen. Obwohl gesetzlich nicht vorgeschrieben, sind Rauchmelder in der Küche sinnvoll – wie man am Vorfall an Heilig Abend sehen konnte

  • Rauchmelder für Kleinkinder und Gehörlose

    Auch für Kleinkinder und Gehörlose Menschen gibt es Rauchwarnmelder – fragen Sie im Fachhandel nach!

Bei begründetem Verdacht: Feuerwehr alarmieren!

Zögern Sie nicht bei begründetem Verdacht eines Brandes die Feuerwehr zu alarmieren! Unternehmen Sie keine eigenen Rettungsversuche bei denen Sie sich selber in Gefahr bringen – halten Sie sich unbedingt vom Rauch fern!

Wenn Wohnungsbewohner sich selbst nicht ins Freie retten können, sollen sie sich in einem Raum mit Fenster (bestmöglich) zur Strasse begeben und die Zimmertüre hinter sich schliessen. Danach bestenfalls alle Ritzen, durch die der Brandrauch kommen könnte, mit Textilien aller Art verschliessen und am Fenster auf die Feuerwehr warten. Eine Rettung erfolgt dann sofort über die Drehleiter bzw. situationsbedingt über tragbare Leitern der Feuerwehr.

Eine falsche Alarmierung von Rettungskräften führt nur dann zu möglichen Kostenersatzforderungen, wenn sie vorsätzlich erfolgte. Rückt die Feuerwehr bei begründetem Verdacht an, der sich hinterher als falsch erweist, brauchen Sie keine Angst vor Kostenersatzforderungen zu haben.