Am Samstag, dem 18. November 2017 endete am späten Nachmittag der Erste Lehrgang für Absturzsicherung in Voerde mit einer praktischen Übung auf der Spellener Strasse in Friedrichsfeld.
Nahezu jeder Feuerwehrmann / jede Feuerwehrfrau absolviert nach der Grundausbildung weitere Fortbildungen, die die jeweiligen Absolventen im Einsatzgeschehen für das Gemeinwohl einbringen können und sollen. Zu diesen Fortbildungen zählen beispielsweise das tragen von Atemschutz, ohne dessen ein Einsatz in Szenarien ohne Atemluft nicht möglich wäre, das bedienen des Funkes, das fahren und bedienen des Feuerwehrfahrzeugs mitsamt seiner Feuerlöschkreiselpumpe und viele weitere, vor allem technisch geprägte Ausbildungen.
Darüberhinaus werden einige Interessierte auch in der Führung von Trupps, Gruppen oder Löschzügen bis hin zu ganzen Verbänden ausgebildet. Jede dieser Fortbildungen wird entweder von der jeweiligen Kommune, vom Kreis oder vom Land NRW – am Institut der Feuerwehr in u.a. Münster – angeboten, durchgeführt und abschliessend geprüft.
Bei uns in Voerde wurde bisher nur die Grundausbildung angeboten und durchgeführt, für alle anderen Lehrgänge müssen die Kameraden zu Ausbildungsorten im Kreis Wesel reisen. Mittlerweile besitzt ein Teil der Voerder Führungskräfte aber auch Ausbildereignungen für verschiedene Lehrinhalte und können diese Fortbildungen nun eigenständig und ohne die sonst vorhandenen logistischen Herausforderungen innerhalb der Stadt Voerde anbieten.
Für das Thema Absturzsicherung war es nun soweit: nachdem der theoretische Teil vermittelt und auch in der Praxis angewandt werden konnte, fand am vergangenen Samstag die Abschlussübung statt. Auf dem Gelände eines Aluminiumproduzenten in Spellen konnte der gesicherte Vorstieg gezeigt und verfeinert werden, bevor es am Nachmittag zu einer Baustelle auf der Spellener Strasse im Ortsteil Friedrichsfeld ging. Hier wurde ein Baukran nach Abstimmung durch die Baustellenleitung und den Krananbieter senkrecht und unter steter Absicherung erklommen. Pünktlich nachdem alle Aspiranten den Lehrgang erfolgreich bestanden hatten, die Manöverkritik durchgeführt und alle Absturzsicherungssätze wieder einsatzbereit auf den jeweiligen Fahrzeugen verstaut worden waren, vergraute sich der sonst blaue Himmel und es begann zu regnen.
„Keinen Moment zu früh“ resümierte Dirk Bosserhoff, Leiter der Voerder Feuerwehr das Wetter mit einem Lächeln. „Bei Regen hätten wir den Lehrgang kaum so beenden können, aber Petrus hat für Euch heute offenbar ein Auge zugedrückt“ bestätigte Mirco Gürtler, Ausbilder des Lehrgangs Absturzsicherung.
Durch die seit Jahren geplanten Neuanschaffungen der in die Jahre gekommenen Feuerwehrfahrzeuge in Voerde, wird auch deren Ausstattung deutlich aufgewertet: der Absturzsicherungssatz ist spätestens mit den beiden neuen Fahrzeugen für die Einheiten Möllen und Löhnen im Januar / Februar 2018 nun in allen Einheiten mindestens einmal vorhanden und wird zusätzlich noch in zentralen Fahrzeugen wie dem Einsatzleitwagen, der unterstützend und zentral aus Voerde Stadtmitte hinzualarmiert wird, mitgeführt.
„Natürlich dürfen nur solche Feuerwehrangehörige das Absturzsicherungssatz bedienen, die darin auch unterwiesen worden sind und den entsprechenden Lehrgang erfolgreich absolviert haben“ schliesst Dirk Bosserhoff die müde, aber motivierte Runde der 13 Teilnehmer. „Aber Ausbildung ist nicht alles – ihr müsst das Erlernte jetzt regelmässig und eigenverantwortlich üben und trainieren, sonst ist auch die beste Ausbildung nur die Hälfte wert“ ergänzt Mirco Gürtler.
Bleibt nun zu hoffen, dass die Ausbildungsinhalte nicht allzuoft in der Praxis angewandt werden müssen. Falls doch, finden sich in jedem Löschzug in Voerde nun gut ausgebildete und ebensogut ausgestattete Feuerwehrangehörige.